22/12/2021 von Dr. Jürgen Hower 0 Kommentare
Impfung schützt Neugeborene vor Keuchhusten
Eine Ansteckung mit Keuchhusten (Pertussis) im frühen Säuglingsalter kann schwere Krankheitsverläufe verursachen oder sogar lebensbedrohlich sein. Zu jung für eine Impfung, sind diese Kinder bei einer geringen Leihimmunität über die Mutter einem höheren Erkrankungsrisiko ausgesetzt und anfälliger für schwere Komplikationen.
Doch wie lässt sich das Keuchhusten-Risiko verringern?
Zwei Strategien
Es gibt zwei Impfstoffstrategien, um das Keuchhusten-Risiko bei Säuglingen zu reduzieren: Im Rahmen der älteren Strategie, des so genannten „Cocoonings" wird die Impfung der Eltern und der engeren Kontaktpersonen empfohlen, um die Neugeborenen und jungen Säuglinge indirekt zu schützen.
Die effektivere Strategie scheint jedoch darin zu bestehen, Frauen während der Schwangerschaft zu immunisieren und Säuglingen so einen passiven Schutz durch die transplazentare Übertragung von Keuchhusten-Antikörpern zu bieten.
Studie zeigt Wirksamkeit
Die mütterliche Immunisierung mit dem Keuchhusten-Impfstoff im dritten Schwangerschaftsdrittel führt zu schützenden Konzentrationen von Keuchhusten-Antikörpern mit der Geburt bis zum Beginn der aktiven Immunisierung, die nach der 6. Lebenswoche durchgeführt werden kann.
In einer Studie mit 626 Schwangerschaften zeigten Neugeborene, deren Mütter im dritten Trimester eine so genannte TdaP-Impfung (gegen Tetanus, Diphtherie und Keuchhusten) erhalten hatten, im Vergleich zu denen, deren Mütter während der Schwangerschaft keinen TdaP-Impfstoff erhalten hatten, eine höhere Antikörperkonzentration im Nabelschnurblut. Dabei war die Antikörper-Konzentration im Nabelschnurblut am höchsten, wenn die Impfung zwischen der 27. bis 30. Schwangerschaftswoche durchgeführt wurde.
Kein erhöhtes Risiko
Einige Frauen mögen trotz der allgemeinen Impfempfehlung besorgt sein, sich während der Schwangerschaft gegen Tetanus, Diphtherie und Keuchhusten impfen zu lassen. Sicherheitsstudien mit mehr als 150.000 Frauen, die überwiegend im späten zweiten oder dritten Trimester geimpft wurden, sind jedoch eindeutig und bieten eine große Gewissheit, dass kein erhöhtes Risiko für unerwünschte Ereignisse (einschließlich angeborener Anomalien) bei Säuglingen, die von geimpften Frauen geboren wurden, besteht.
Weiterführende Informationen zum Thema Impfen während der Schwangerschaft bietet auch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.
Foto: Lightfield Studios / stock.adobe.com
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